Glashütten


Glashütten (tschech.Skelné Hutě) hat seinen Namen von einer Glashütte, die hier im 16.Jh. vom Tachauer Herrschaftsbesitzer Philipp Husmann errichtet wurde. Bereits 2 Jahrhunderte vorher hatten in dieser Region zahlreiche kleinere Glashütten ihren Betrieb aufgenommen. Die Besitzansprüch an Glashütten teilten sich die Tachauer Herrschaft und Karl von Stebitz. Später ging dessen Anteil an die Herrschaft Plan über.
Bis zum jahr 1862 gehörte Glashütten zur Gemeinde Planer Schmelzthal, danach wurde es selbständige Gemeinde, Die Bewohner des unteren Ortsteils, welcher der Tachauer Herrschaft gehörte, wurden schon im 1800 Grundeigentümer, während der obere Ortsteil, der zur Planer Herrschaft gehörte, erst 1911 von den Pächtern als Grundbesitz erworben werden konnte.
1908 wurde von der Gemeinde ein Schulhaus mit Lehrerwohnung gebaut. 1925 gab es dann, auf Betreiben der Brüder Sieber hin, um ganze Dorf elektrisches LIcht. Auf dem Dofplatz wurde ein Kriegerdenkmal, eine Feuerwehrhaus und eine Viehwaage errichtet. Glashütten zählte 38 Häuser und 198 Einwohner. Die Post war in Dreihacken, Kirche und Standesamt in Neudorf.
Nach der Schließung der Glashütten lebten die meisten Bewohner von der Landwirtschaft. Trotz der Höhenlage von über 600 Meter warfen die Äcker reichlich Ertrag ab, denn in der Nähe befanden sich zwei Teiche für die Bewässerung mit Pumpe und gedüngt wurde nach den neuesten Methoden. Wer nicht in der Landwirtschaft tätig war, verdiente als Bauhandwerker oder Kellner im nahe gelegenen Marienbad sein Einkommen.

In den beiden Weltkriegen hatte das Dorf insgesamt 16 Gefallene oder Vermisste zu beklagen. Nach der Vertreibung der deutschen Bewohner wurde Glashütten von Tschechen aus dem Bezirk Strakonice besiedelt. Doch bereits 1950 wurde sie umgesiedelt, die Region zum militärischen Sperrgebiet erklärt und das Dorf Glashütten dem Erdboden gleich gemacht.

 

Andreas Krupski, Mai 2021