Gröna



Gröna (550m) bei Plan unterstand früher dem Kloster Kladrau und hieß ursprünglich GRÜNAU.  Das rundlingsähnliche Dorf liegt etwa 6 km südöstlich von Plan auf einer Höhe des Amseltales und bildet mit seiner östlichen Flurgrenze entlang des Amselbaches gleichzeitig einen Teil der Grenze des Gerichtsbezirkes Plan. Zur Gemeinde gehört auch die Domschamühle am Amselbach. Gröna zählt 19 Häuser mit 95 Einwohnern, die den Unterhalt in der Landwirtschaft fanden. Post, Standesamt und Bahnstation in Plan, Pfarre und Schule in Ottenreuth. Gemarkungsfläche 324 ha.

 

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Der Ort dürfte im 15. Jh. entstanden sein. Zu dieser Zeit stand auf dem Westhang des Amseltales in der sogenannten „Schanzflur“  eine das ganze Tal und die Wege jenseits des Baches beherrschende Burg, deren Mauerreste heute noch zu sehen sind. Von der Geschichte dieser Burg weiß man nur, dass sie Andreas Liechtenstein, der Schreiber des Kanzlers Albrecht von Kolowrat, am 7.Oktober 1504 an den Pilsner Bürger Mathias Rauscher um 420 fl. verkaufte, der sie vermutlich dann der Stadt Pilsen überließ.
Bawurek von Schwanberg, ein Abkömmling des reichen böhmischen Adelsgeschlechtes der Herren von Schwanberg, wurde zum Raubritter und war den Pilsnern feindlich gesinnt. Er bemächtigte sich im 16. Jh. der Burg Gröna. Die Festung Gröna geriet in übelsten Verruf und es entstand mit Pilsen eine scharfe Fehde. Die Pilsner zogen mit Erlaubnis des Königs Wladislav II. 1506 gegen Gröna und stürmten und verbrannten die Burg. Bawurek von Schwanberg wurde zum Tode verurteilt und im gleichen Jahr auf dem Pilsner Ringplatz enthauptet. Sein Gut Gröna verfiel dem König, der es 1507 an die Stadt Pilsen verschenkte. Daraufhin zündeten die Anhänger Bawureks Pilsen an und es verbrannte fast ganz. Bis 1641 gehörte Gröna zu Pilsen und hatte 11 Zinsbauern (8 ¼) Höfe und 1 Hirtenhäusl. Später gehörte Gröna zur Herrschaft Plan.

 

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Zur Kirche und Schule ging man in das Pfarrdorf Ottenreuth. Die Toten wurden auch im dortigen Friedhof beerdigt. Im Dorf war eine kleine Kapelle, die um 1880 die Familie Völkl errichten ließ. Der Teich  in der Mitte des kleinen Ortes war mit Karpfen besetzt. 1909 baute die Gemeinde die Wasserleitung, deren Quelle in der Röstflur liegt. Der Hochbehälter befindet sich nahe beim Dorf. 1919 erhielt Gröna das elektrische Licht. Der damalige Domschamüller Konrad Schweinitzer richtete eine elektrische Lichtmaschine ein und belieferte Gröna mit Lichtstrom. 1929 wurde das Ortsnetz an das Überland-Elektrizitätswerk Hanika, Plan, angeschlossen. 1924-25 wurde die Bezirksstraße Plan-Gröna gebaut, die später über Kurschin nach Leskau führte.1927 entstand die neue Brücke Gröna-Kurschin, 1930 das Feuerwehr-Gerätehaus. In Gröna gab es eine Freiwillige Feuerwehr, den Tierzuchtverein, den Dt. Kulturverband, die Dt. Landjugend.

Flurnamen: Am Röster, In Seigla, Am Sand, Goska, Harza, Auf der Schanz, Am Sahirsch, Am Lust, Am Sell, Goasinza, In der Fuchsdick, Am Eichnbusch


Verfasser :  Anton Schwarz