Heimatkreis Plan-Weseritz e.V.
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Ottenreuth mit Hammelhäuseln


 

 



Das am Ende einer Talsenke, etwa 3 Kilometer südostwärts Plan, 564 m ü.M. gelegene Dorf Ottenreuth gilt als eine sehr frühe deutsche Siedlung, wahrscheinlich unter Aufnahme einzelner slawischer Ansiedler.
Aussagekräftige Angaben über die Erstbesiedelung von Ottenreuth dämmern noch im geschichtlichen Dunkel. Eine Legende berichtet, dass ein Ritter Otto aus der Gegend von Regensburg dereinst in den Wäldern ostwärts von Plan jagte, dabei verunglückte und in Bedrängnis geriet. In seiner Not gelobte er eine Kapelle zu erbauen, wenn er gerettet wird. Ritter Otto wurde von seinen Jagdgenossen gerettet. Hernach ließ er eine Kapelle errichten und pflanzte daselbst eine Linde. Wallfahrer, die in unmittelbarer Nähe dieser Kapelle siedelten, den Wald rodeten, das Land fruchtbar machten, sollen als Gründer des Ortes Ottenreuth gelten – eine Legende.

1352 wird die Siedlung mit der Bezeichnung OTIN (OTYNA) im Pabstlehenregister erwähnt, was bedeutet, dass der Ort bereits lange Zeit Bestand hatte. 1384 wird eine Kirche, hervorgegangen aus einer Kapelle, in den kirchlichen Errichtungsbüchern erwähnt. Diese Kirche besaß einen Taufstein aus dem 14. Jahrhundert.
1358 kennt man einen Herrn Benda von Schweißing als Besitzer des Dorfes Ottenreuth; 1379 gehörte es den Herrn Zdenko und Ulrich von Plan; 1394 den Schwanbergern; 1409 endlich den Chwal von Ottenreuth.  Seit 1504 führt der Ort ausschließlich die Bezeichnung Ottenreuth. 1574 kommt Ottenreuth zur Planer Herrschaft, wo es bis zur Aufhebung des Untertanenverhältnisses bleibt. 1850 wird Ottenreuth eine eigenständige Gemeinde. Kirche und Schule im Ort; Bahnstation in Plan. Zu Ottenreuth gehört der Ortsteil Hammelhäuseln mit vier Höfen.

1788 hatte der Ort 32 Häuser. 1884 lebten in 39 Häusern 205 Ottenreuther; 1896 sogar 211. 1936 waren es 217 Einwohner, davon 3 Tschechen und 1946 war die Einwohnerzahl auf 192 gesunken.

Ottenreuth hatte immer unter den Kriegen zu leiden. Besonders die zwei Weltkriege forderten hohe Opfer.

Im Jahr 1946 wurden die Ottenreuther von Haus und Hof vertrieben, verloren ihre Heimat und wurden in Folge in alle Himmelsrichtungen verstreut.


Edwin Kapitz






Benutzte Quellen:

-    Heimatkreis Plan-Weseritz e.V.: „Über Grenzen hinweg“, Selbstverlag, Geisenfeld 1964,
     Seite 463 - 466.
-    Prof. Ernst Pohl: „Ortslexikon Sudetenland“, Helmut Preußler Verlag, Nürnberg 1987, Seite
     414, ISBN: 3-925362-47-9.
-    Baxa/Novotna/Prasil: „Plan und Umgebung auf alten Ansichtskarten“, Verlag Ing. Vaclaw
     Baxa, Hostivice 2006, Seite 137 - 138, ISBN: 80-86914-14-3.
-    Ralf Heimrath: „Hinter Berg und Eiche“, Dr. Bernd Wißner, Augsburg 1994, Seite 32, ISBN:
     3-928898-46-9.


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