Pawlowitz m. Josefihütte, Schwarzmühle usw.



Erstmalig wird der Ort Pawlowitz in der päpstlichen Bestätigungsurkunde von Gregor IX. dem Kloster Kladrau 1239 als Besitz übertragen.
Die Gründung des Ortes geht auf die Jahre um 1180/1190, der Ansiedlung eines Meierhofes (Gutshof) mit einige Arbeiterhütten, zurück. Später siedelten auch 6 Bauern und 8 Chaluppner (Häusler). Die Gemeinde hatte ein Grundfläche von 850 ha, davon waren 330 ha Wald.

Pawlowitz war bis 1946 eine Gemeinde mit 5 Ortsteilen: Bahnstation Josefihütte, Schwarzmühle,  Knöpfelhäuser, Trothäuser und Grundhäuser.

1945 lebten in 132 Häusern ca. 725 Einwohner. Die Bevölkerung lebte teils als Bauern kleiner Landwirtschaft, Handwerker und Arbeiter, 3 Lebensmittelgeschäfte, 2 Metzgereien, 1 Bäckerei, 1 Mühle, 4 Gasthöfe.
In den Jahren 1869 – 72 wurde die Eisenbahnstrecke Pilsen-Eger gebaut und verlief 5,5 km über Gemeindegebiet, Bahnhof Josefihütte mit Überholspur.
Am Nordabhang des Eichenberges zur Miesa (Fluss) hin wurde 1838 im Antonital vom Grafen Josef Nostitz-Rieneck von Plan ein Eisenhammer nebst Walzwerk gebaut. Der entstehende Ortsteil wurde dann „Josefihütte“ genannt. 1890 wurde das Stahlwerk still gelegt und zu einer Zellstoff-Fabrik umgebaut. Etwa 250 Leute hatten dort ein gutes Auskommen, bis am 31.10.1931 die Produktion von Zellulose eingestellt wurde. Die Maschinen wurden ins tschechische Gebiet abtransportiert.
Nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung 1946 wird die Gemeinde Pawlowitz, wie die meisten deutschen Dörfer und Städte in Westböhmen, zu einer sterbenden Zone. Zwei Ortsteile von Pawlowitz wurden ganz eingeebnet, ebenso der uralte Gutshof. Heute besteht der Ort nur noch aus 35 Hausnummern und davon sind nur noch ca. 20 bewohnt.

Weitere Informationen in der „Chronik der Gemeinde Pawlowitz“ 1992 von Rudolf Albustin.

Verfasser: Rudolf Albustin