Schlief m. Goldwag und Hüttenhäuser



Der Ort Goldwag gehörte zur Gemeinde Schlief und lag an der Hauptstraße Eger-Pilsen. Die Straße war einmal Teil des „Goldenen Steiges“, der von Nürnberg über Hof – Eger – Pilsen nach Prag führte. Die Gemeinde Schlief mit den Ortsteilen Goldwag und Hüttenhäuser gehörte 1251 zum Gut Triebl, mit Kirche und Schule jedoch nach Ottenreuth.

Die Ortsteile Goldwag und Hüttenhäuser (hier befanden sich früher Schafhütten, die in neuerer Zeit schönen Bauernhöfen Platz machen mussten), liegen fast 2 km von Schlief entfernt auf der entgegengesetzten nördlichen Seite der Hauptstraße. Beide Ortsteile sind voneinander durch den 583 m hohen Spitzberg getrennt. Von diesem Berg sieht man weit ins Land. Im Südosten erhebt sich der Wolfsberg mit Ruine. Im Südwesten grüßt der Pfraumberg mit den Überbleibseln einer uralten Burg, um deren bewegte Geschichte sich viele Sagen ranken, im Norden der Klungerberg (679m). Ist die Sicht günstig, kann man im Norden schemenhaft Teile der Perle unserer sudetendeutschen Bäder, unseres Marienbads, erkennen.

Vom Spitzberg aus befehligte Feldmarschall Wrangel in den Schlachten, die im Herbst 1647 bei Triebl und Hangendorf zwischen Schweden und Kaiserlichen stattfanden, seine schwedischen Truppen. In Goldwag-Hütten hatte er sein Hauptquartier. Herrschaftsbesitzer Laminger soll sich während der Hauptschlacht auf seinen Besitzungen aufgehalten und den Schweden als Spion gedient haben. Nach dem Abzug der Schweden soll er von einer kaiserlichen Truppe gefangen genommen und erschossen worden sein.

Über Goldwag und Hüttenhäuser führt der von Naturfreunden oft besungene Wanderweg durchs reizende Amseltal. 
Goldwag hieß früher Ödendorf und gehörte im Jahre 1647 dem schon erwähnten Herrn von Laminger auf Albenreuth und Heiligenkreuz bei Eger. Der Meierhof Goldwag wurde 1887 von der Herrschaft Triebl an Franz Wilhelm Grafen Wydenbruck verkauft. Er wechselte noch öfter den Besitzer. Schließlich wurden Grundstücke einzeln an Ortsbewohner abgegeben.

In einer alten Sage heißt es, die Schweden hätten vor ihrem Abzug ihre Kriegsbeute und Gold im Ortsteil Goldwag abgewogen und verteilt, daher der Name „Goldwag“. 
Zur Zeit der Vertreibung im Jahr 1946 zählte das Dorf 8 Häuser und 42 Einwohner.

Verfasser: Elfriede Schmutterer