Thein



557 m ü. M., Gesamtfläche 506 ha. Schule im Ort, Kirche und Standesamt in Hohenzetlisch, Post und Bahnstation Plan.
Thein im Planer Schlossurbar „Dein“ geschrieben, liegt 1 km nördlich der Straße Plan-Tschernoschin. 1379 wird ein Teil des Ortes als zum Besitz der Herren Zdenko und Ulrich von Plan gehörig bezeichnet. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts ist es Besitz des Viktorin von Seeberg, Sohn des Besitzers der Herrschaft Plan, Bohuslaw von Seeberg. Viktorin starb 1500 und wurde in der Seebergischen Kapelle (später „Heilig-Grabkapelle“ genannt) in der Planer Dekanalkirche beigesetzt. Nachfolger war laut Tachauer Privileg sein Bruder Johann.

Nach einer Inventur-Urkunde der Hohenzetlischer Pfarrei vom 11. Mai 1572 waren sieben Theiner Bauernhöfe nach Hohenzetlisch eingepfarrt. Mit der Hohenzetlischer Kirche nahmen die Theiner an allen Geschehnissen der Reformation und Gegenreformation teil.
1641 hatten laut Planer Schloss-Urbar zwanzig Theiner Bauern der Herrschaft Plan zu zinsen, und zwar an Geld: zu Georgi 23 fl. 14 kr. 2 Den., zu Galli 23 fl. 42 kr. 2 Den.; mit Arbeit: jährlich 48 Tage ackern und 28 Tage schneiden und die ganze Ernte des Gutshofes einfahren. Wer von den Herbergsleuten (heute Mieter genannt) roboten half, mußte von den Bauern bezahlt werden.
Der Theiner Meierhof wird wie folgt beschrieben: Gemauertes Wohnhaus, einen Gather (Stockwerk) hoch, mit Schindeln gedeckt, gemauerter Stall für 60 Rinder; inmitten des Hofes ein zweistöckiger gemauerter „Kasten“ mit zwei Schüttböden und einem „Käskeller“. Ihm gegenüber ein gemauerter „Stadl“ mit 3 „Holborn“ und 2 „Dänen“, d. s. Tennen. An einer Hofseite war eine gemauerte Schafhütte für 1.500 Schafe. „Hintendran“ war ein Garten mit „etwas Weichsel-Paum“, außerhalb des Gartens war ein gemauertes Haus für den Schafmeister.
Der Dreißigjährige Krieg brachte über Thein großes Unheil, besonders zur Zeit der Schlacht bei Triebl-Hangendorf im August 1647. Ein Bericht aus dieser Zeit besagt, dass der Ort am Ende des Krieges total ruiniert war. Das Gelände, auf dem unweit Thein ein  besonders blutiges Gefecht zwischen Schweden und Kaiserlichen stattfand, wurde bis in die letzte Zeit als „Blutacker“ bezeichnet.

Ein Hagelunwetter verwüstete im Jahre 1752 alle Felder und Gärten und richtete auch an den Gebäuden großen Schaden an. Während der im Jahr 1771 im ganzen Lande herrschenden Hungersnot kostete ein Strich Korn 14 fl. 13 kr., ein Strich Erdäpfel 2 fl. 15 kr., vorher 24 bis 33 kr.  Im 19. Jahrhundert wurde Thein wiederholt von großen Bränden heimgesucht, so 1865, 1882 und Weihnachten 1883.
Seit 1887 hat Thein eine eigene Schule, bis dahin war es nach dem fast 3 km entfernten Hohenzetlisch eingeschult.

Thein hatte große landschaftliche Reize. Vor der großen, alten Dorflinde in einem schräg überdachten Brunnen, „Milchgroubn" genannt, wurde vor langer Zeit die Milch des Meierhofes zum Kühlhalten aufbewahrt.
In Thein waren mit Erfolg tätig: Verein der Freiwilligen Feuerwehr, Verein zur Hebung der Rindviehzucht, Notschlachtungsverein, Ortsgruppe des Bundes der Landwirte (politische Partei), Ortsgruppe des Bundes der deutschen Landjugend und Christlich-sozialer Bauernverein. Bis auf die Feuerwehr mussten die erwähnten Vereine ihre Tätigkeit nach dem Anschluss des Sudetenlandes an das Reich einstellen.
Thein hatte 1926 185 Einwohner in 30 Häusern. 1946 185 Einwohner in 33 Häusern.

Aus dem Heimatbuch „Über Grenzen hinweg“ einges. von Johanna Schäftner, geb. Träger.