Tropsch, Hans, Prof. Dr. Ing.,
erblickte am 07.10.1889 in Plan das Licht der Welt. Er maturierte als Primus im Jahre 1907 an der Staatsrealschule in Plan (u. a. bei Professor Urban) und studierte anschließend in Prag Chemie. 1913 erhielt er seine Promotion zum Dr. Ing. und war als Assistent bei Prof. H. Meyer in Prag tätig. Er wechselte dann in die Farbenindustrie Mühlheim/Ruhr und wurde Assistent am Kaiser-Wilhelm-Institut für Kohleforschung, heute Teil des Max-Plank-Institutes. 1921-1928 war er Abteilungsleiter dieses Institutes, das von Dr. Franz Fischer geleitet wurde. Als Franz Fischer als Austauschprofessor in die USA ging, beauftragte er Hans Tropsch mit der Leitung des Institutes. In dieser Zeit erfand Hans Tropsch das zweite Kohleverflüssigungsverfahren, das unter der Bezeichnung „Fischer-Tropsch-Synthese“ bekannt wurde. 1928-1931 war Dr.Tropsch Leiter des neugegründete Kohleforschungsinstituts in Prag, dann nahm er einen Ruf an die Universität in Chicago an. Krankheit zwang ihn, nach Deutschland zurückzukehren. Am 04.10.1935 starb er, noch nicht 46 Jahre alt, in einem Krankenhaus in Essen. Es war Tropsch nicht vergönnt zu erleben, in welch großem Ausmaß seine bahnbrechenden Ideen in allen Kulturstaaten verwirklicht wurden. Es blieb ihm aber auch das bittere Ende erspart. Als bevorzugte Bombenziele sanken die Synthese-Werke gegen Ende des Zweiten Weltkrieges in Trümmer. Heute arbeitet noch ein Werk in Südafrika und neuerdings auch in China nach dem Fischer-Tropsch-Verfahren und wandelt Erdgas in Benzin um. Seit einigen Jahren gibt es auch an Forschungszentren in Deutschland Versuche, aus Biomasse mit Hilfe der Fischer-Tropsch-Synthese Treibstoff zu erzeugen.
Urban, Ferdinand Philipp, Prof. Dr. phil.,
wurde als Sohn von Dr. Michael Urban und seiner Frau Anna Maria geb. Kuchenhardt (geb.15.03.1860 in Plan, gestorben 18.05.1947 in Bad Brückenau) am 04.08.1879 in Plan geboren. Ferdinand besuchte das Gymnasium in Mies und Eger, wo E.G. Kolbenheyer und Vinzenz Brehm seine Schulkameraden waren. Nach der Reifeprüfung studierte er Medizin und Biologie bei seinem späteren Schwiegervater Prof. Dr. Robert von Lendenfeld und dem Pflanzenphysiologen Prof. Dr. Molisch an der Karls-Universität in Prag. 1903 bestand er die Lehramtsprüfung für Biologie und Mathematik und wurde 1 Jahr später Lehrer für Geographie, Arithmetik, Kalligraphie und Naturgeschichte an der Staats-Realschule in Plan. Die Promotion erfolgte 1905. Ab 1917 war er Gymnasialprofessor in Plan. Auf vielen Exkursionen mit seinen Schülern erforschte er Flora und Fauna Westböhmens. Den Schülern standen Mikroskope zur Verfügung. Terrarien, Insektarien und Aquarien wurden angelegt, auch ein großes Herbarium entstand. Zu seinen Schülern zählten u. a. der Chemiker Hans Tropsch (aus Plan), Prof. Dr. rer. nat. Josef Gicklhorn (aus Glasau) und Prof. Dr. rer. nat. Maximilian Watzka (aus Martnau bei Marienbad). Prof. Ferdinand Urban hat sich auf dem Gebiet der Spongien-Forschung einen Namen gemacht. Von der großen Bibliothek Prof. Urbans konnte 1945 nur die Spongien-Bibliothek gerettet werden. Diese befindet sich seit 1966 im Senckenberg-Museum in Frankfurt. Am 01.08.1905 ehelichte Ferdinand Philipp Urban Ellen von Lendenfeld, die jedoch schon am 11.10.1918 verstarb. Am 21.06.1919 heiratete er Regina, geb. Witt, (02.09.1898, + 07.09.1972 in Heidenheim). Prof. Dr. Ferdinand Urban starb am 05.01.1951 in Heidenheim/Brenz.
Urban, Michel, Dr. rer. nat.,
wurde am 30.04.1847 auf dem Geigerhof in Sandau geboren. In seiner Heimatstadt besuchte er die Volksschule, dann das Gymnasium in Eger. Das Abitur macht er in Prag. 1867-1869 studierte er Medizin an der Universität in Wien, danach an der Karls-Universität in Prag. Mit seinem Freund Michael Müller, der von 1849-1914 Stadtarzt in Franzensbad war, gründete er 1872 den Egerer Landtag in Prag und wurde dessen Vorsitzender. Michel Urban gehörte auch zu den Mitbegründern der ältesten Prager Burschenschaft „Albia“. 1873 wurde er zum Dr. rer. nat. promoviert und richtete in Plan eine Arztpraxis ein. 5 Jahre später wurde er 2. Stadtarzt, am 08.02.1891 erfolgte die Ernennung zum ersten Stadtarzt. Von 1876-1885 war er Regimentsarzt beim in Plan stationierten Landwehrbatallion Nr. 52. Von 1888-1904 war er außerdem Direktoriumsmitglied der Planer Sparkasse. 1876 führte er bei der Planer Feuerwehr eine Handapotheke ein. 1875-1876 war er Leiter des Turnunterrichtes bei der Planer Feuerwehr, 1886 erfolgte die Wahl zum Sprecher des neu gegründeten Deutschen Turnvereins, zudem war er Mitarbeiter im Erzgebirgsverein und Leiter der Erzgebirgszeitung. Dr. Michel Urban liebte seine Heimat und hat unermüdlich Geschichten, Gedichte und Sagen aus dem Egerland und Erzgebirge gesammelt. Aber auch als Heimatdichter und –schriftsteller hat er sich große Verdienste erworben. Dr. Urban starb am 01.12.1936 in Plan, sein Grab ist noch erhalten.
Urban, Reinhard, Dr. jur.,
geboren am 14.08.1911 in Plan, besuchte das Staatsrealgymnasium in Plan, legte 1931 die Matura ab und studierte danach Rechts- und Staatswissenschaften an der Karls-Universität. 1938 Promotion zum Dr. jur. 1939-1940 war er Abteilungsleiter beim Reichstreuhänder der Arbeit in Reichenberg, 1942 leitete er das zweitgrößte Arbeitsamt Böhmens in Pilsen. Am 06.05.1945 wurde er inhaftiert und nach Misshandlungen im Strafgefängnis Bory eingekerkert. Mit einem Selbstmordversuch durch einen Sprung aus dem 2. Stock wollte er diesen Qualen entfliehen. Schwerverletzt, aber ohne ärztliche Versorgung wurde er wieder in die Zelle gebracht. Am 13.02.1947 wurde er zum Tode verurteilt und 2 Stunden später hingerichtet.
Urban, Walter, Dr. jur.,
wurde als erstes Sohn von Prof. Ferdinand Urban und Ellen von Lendenfeld am 11.01.1910 in Plan geboren und starb am 23.03.1992 in Lauingen / Donau. 1928 legte er am Staatsrealgymnasium in Plan seine Maturaprüfung ab, danach studierte er wie sein Bruder Reinhard Rechts- und Staatswissenschaften in Prag. 1939 erhielt er die Promotion, aber kurz danach zur Wehrmacht eingezogen. Im Januar 1945 wurde er aus der Wehrmacht ausgestoßen und zu Zwangsarbeiten eingesetzt. Nach dem Krieg flüchtete er nach Heidenheim. 1948 legte er zum zweiten Mal die Staatsprüfung ab und arbeitete dann als Rechtsanwalt.
Veith, Johann Emanuel,
wurde am 22.07.1787 (nach anderen Quellen am 10.07.1787) in Kuttenplan als Sohn des jüdischen Kaufmanns Baruch (Benedikt) Veith und seiner Frau Brändel (Barbara) Löwy. geboren. Nach dem Willen des Vaters hätte er Rabbiner werden sollen, doch der Junge hatte eine große Lese- und Lernlust. So las er bald heimlich Bücher von Goethe oder Voltaire. Nach der Volksschule in Klattau, wohin die Familie 1793 gezogen war, wollte er das Gymnasium besuchen, doch der Vater lehnte dies entschieden ab. Ohne Mittel zog der junge Johann aus, zuerst nach Karlsbad, wo er hoffte, Goethe zu treffen. In Pilsen besuchte er dann das Gymnasium, die Kosten für Unterkunft und Verpflegung verdiente er sich durch Stundengeben. 1801 ging er nach Prag, wo er das Gymnasium beendete und 1803-1806 Philosophie und Arzneiwissenachften studierte und ab 1807 Medizin. 1808 setzte er seine Studien in Wien fort, wo er 2 Förderer fand, die ihn unterstützten: den Komponisten Johann Nepomuk Hummel und den Professor der praktischen Chirurgie Vinzenz Kern. Ab 1809 kam eine tierätzliche Ausbildung dazu. Am 27.11.1812 erlangte Veith die Doktorwürde. 1816 wurde Veith die provisorische Leitung des „Thierarznei-Institutes“ übertragen, 1819 wurde er dessen Direktor. 1816 war er zum katholischen Glauben konvertiert und hatte bald den charismatischen Klemens Maria Hofbauer kennen gelernt. Bei den Franziskanern hatte er seine theologischen Studien, die er vorher nur nebenbei betrieb, beendet und wurde am 26.08.1821 zum Priester geweiht. 3 Wochen später trat er in den Redemptoristen-Orden ein. Veith wurde aber mehr und mehr von den Redemptoristen verplant. Da er einige Ansichten maßgeblicher Ordensleute nicht mittragen konnte, trat er 1830 wieder aus dem Orden aus und wurde Cooperator an der Hofkirche. Hier kam er auch wieder mit dem Philosophen Dr. Anton Günther zusammen, mit dem ihn schnell eine innige Freundschaft verband. 1831 wurde Veith zweiter Domprediger in St. Stephan, das Amt hatte er bis zum Jahr 1845 inne. Nach Beschuldigungen und Anfeindungen durch die Redemptoristen, legte er das Predigeramt nieder. Doch nicht nur als Prediger war Veith mehr als aktiv, er verfasste unzählige religiöse Werke, aber auch medizinische Schriften und Schauspiele oder Singspiele stammen aus seiner Feder. Er vertrat vor allem auch die Homöopathie und scheute sich nicht, dies auch in Predigten mit einzubauen. Unvergessen blieb sein Einsatz während der Cholera-Epidemie im Jahre 1831. 1848 ernannte ihn die Prager Universität zum Ehrendoktor der Theologie. 1851 erwies ihm die Wiener Universität die gleiche Ehrung. Sein Werk „Weltleben und Christentum“ sorgte für Aufsehen und wurde berühmt. 1875 verlieh ihm die Stadt Wien in Anerkennung seiner Verdienste um die Stadt die Große Goldene Salvator-Medaille. 1874 war er ganz erblindet und taub, trotzdem arbeitete er weiter, so lange es möglich war. Am 06.11.1876 starb er im 90. Lebensjahr. Er ruht in der Gruft seines Freundes Günther am Matzleinsdorfer Friedhof. Beiden gemeinsam wurde hier ein Denkmal errichtet.