Ingrisch, Anton,
geboren am 12. 02. 1865 in Plan, war ein „Mann eigener Kraft“ in des Wortes schönster Bedeutung. Sein Selbststudium galt schöngeistigen Gebieten, aber auch dem Erwerb von Kenntnissen zur Verbesserung der Existenz. Nach hartem Studium legte er die Prüfung in Staatsverrechnungskunde mit sehr gutem Erfolg ab, was ihm die Ernennung zum Konzeptbeamten der Bezirksvertretung Plan einbrachte. Wegen seiner kommunalpolitischen Kenntnisse berief man ihn in den Gemeindeausschuss und in den Stadtrat. 1906 wurde er zum Bürgermeister gewählt. Aus seiner Amtszeit stammen der neue Kirchturm, das neue Gebäude der Volks-und Bürgerschule, das Bezirkskrankenhaus, das neue Armenhaus, der Aussichtsturm auf dem Bahuschaberg u.a. Ingrisch war auch viele Jahre Direktor der Planer Städtischen Sparkasse und der Planer Baukommune, Vorsitzender des Ortsschulrates, Obmann der Bezirkskrankenkasse, später Vertreter der Zentralsozialversicherungsanstalt Prag für die Bezirkskrankenversicherungsanstalt Plan, Obmann der Landwirtschaftlichen Lagerhausgenossenschaft und in anderen Gremien. Aber nicht nur in Plan schätzte man seine Kenntnisse und Tatkraft, er war auch Verwaltungsrat der Zentralbank der deutschen Sparkassen, Obmannstellvertreter der Zeitungs A.G. „Bohemia“ und Mitglied des Landeskulturrates für Böhmen. Im Jahre 1907 wählten ihn die westböhmischen Städte in den Böhmischen Landtag. Seine Heimatstadt ehrte ihn mit der Ernennung zum Ehrenbürger. Kaiser Franz Josef verlieh ihm den Kaiser-Franz-Josef-Orden und ernannte ihn zum Kaiserlichen Rat. Ingrisch starb am 25.06.1928 in Plan.
Kainer, Wenzel,
wurde am 16.11.1820 in Plan geboren. Um das Jahr 1845 gründete er in Hamburg eine Werkstatt für Glasschleiferei und Steinschnitt. Viele Reisen führten ihn durch Deutschland, Österreich und andere Länder des europäischen Kontinents. Während dieser Reisen fertigte er Skizzen, die er dann auf Glas übertrug. Seine Tätigkeit gehört zu den Höhepunkten der Glasschleiferei im 19. Jh. in Norddeutschland. In mehreren Ausstellungen zeigte er seine vielen Werke. Wenzel Kainer starb am 06.08.1892 in Hamburg. Sein Nachlass befindet sich im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe.
Kanzler, Georg,
kam am 15.10.1854 in Plan zur Welt. Er besuchte das Gymnasium in Eger und Pilsen und trat nach dem Abschluss 1873 beim Staatstelegrafendienst eine Tätigkeit an. 1911 Post-Oberverwalter in Wien, danach Postverwalter in Ischl und Linz. Er schrieb als Feuilletonist mehrere schöne Bücher über Oberösterreich, z.B. „ Wanderungen durch das Salzkammergut“ oder „ Geschichte des Marktes und Kurortes Ischl“. Für das letzte Werk erhielt er von Kaiser Franz Josef I. die „Große Goldene Medaille“, es war wohl auch das erste Buch, das sich mit der Geschichte Ischls befasste. Nach Georg Kanzler ist in Bad Ischl eine Straße genannt, Ausgaben seine Werke befinden sich im Oberösterreichischen Landesarchiv.
Koch, Ferdinand Felix,
geboren am 19.01.1829 in Plan, war O.Praem. und Pfarrer in Chotieschau, Verfasser mehrere Werke über die Deutschen in Böhmen, darunter auch „Zur Geschichte der Stadt Plan". F.F. Koch starb am 24.01.1889 in Stift Tepl.
Köhler, Ludwig,
kam am 29.02.1880 in Michelsberg als Sohn eines Lehrers zur Welt. Schon früh zog es ihn immer wieder hinaus in die Natur. Mit Freunden erkundete er die nähere und weitere Umgebung, konnte stundenlang am Bach liegen und den Forellen zuschauen. Ludwig Köhler verlor schon während seiner Schulzeit beide Eltern und musste sehen, wie er seine Zukunft gestalten konnte. Aus „eigener Kraft“ brachte er es zum Verwaltungsdirektor, der großes Ansehen genoss. 1908 hatte er die Genossenschaftskrankenkasse in Marienbad übernommen. 1938 wurde er Leiter der AOK Marienbad, zu der 1944 die Bezirke Marienbad, Tepl, Petschau, Plan, Weseritz, Tachau, Haid und Pfraumberg gehörten. Als langjähriger nebenamtlicher Sekretär und späterer Obmannstellvertreter des Landesverbandes der deutschen Krankenkassen in Böhmen bemühte sich Köhler, durch Anträge, Gutachten und Aufsätze in Fachzeitschriften sich in der Öffentlichkeit Gehör zu verschaffen. Er nahm an vielen Fachberatungen bei den Zentralstellen, Verbänden und Ministerien in Wien und Prag und an internationalen Fachkongressen teil. Ludwig Köhler hat zahlreiche Aufsätze zur heimischen Flora verfasst und gehört zu den Mitbegründern des „Tier- und Naturschutzbundes Marienbad und Umgebung“. 1896, also mit 16 Jahren, hatte Ludwig Köhler in Michelsberg einen Turnverein gegründet. Lange Zeit war er Mitglied beim Planer Turnverein, über 40 Jahre aber auch beim Marienbader Turnverein. Wandern und Schneeschuhwandern führte ihn in viele Orte der Heimat, unzählige Fotos hat Ludwig Köhler dabei aufgenommen. Auch im Alter von über 80 Jahren stand er noch auf den Skiern. Seine Frau, die aus einer alten Marienbader Familie stammte, erkrankte infolge der Erlebnisse vor und während der Vertreibung und wurde bis zu ihrem Tod im Jahr 1955 von ihrem Mann gepflegt. Ludwig Köhler war aber auch ein Mundartdichter, der in Gedichten und Geschichten seine Liebe zur Heimat vermittelte. Am 28.05.1967 wachte Ludwig Köhler vom Schlaf nicht mehr auf. Unter großer Anteilnahme von Mitgliedern der Egerländer Gmoi Bad Kissingen, wo er nach der Vertreibung lebte, aber auch von Marienbader und Michelsberger Landsleuten, von Vertretern der Sudetendeutschen Landsmannschaft und des BdV sowie ortsansässigen Bürgern wurde er am 30.05.1967 in Bad Kissingen zu Grabe getragen.
Köppner, Friedrich Dr. phil,
erblickte am 25.01.1864 in Plan das Licht der Welt, studierte altklassische Philologie und Archäologie und wurde am 11.12.1890 zum Dr. phil. promoviert. Er war Professor am Gymnasium in Komotau und widmete sich als Schriftsteller besonders dem Erzgebirge. Am 07.06.1945 wurde Dr. Köppner in Komotau ermordet.
Köppner, Karl,
geboren am 13.12.1871 in Plan, studierte an der Karls-Universität in Prag und erwarb die Lehrbefähigung für Mathematik und Physik. 1896/97 arbeitet er als Aushilfslehrer am Deutsche Staatsgymnasium in Prag und war gleichzeitig Assistent an der Prager Sternwarte. Über mehrere Professorenstellen kam er schließlich 1904 an die Marineakademie in Fiume (heute Rijeka in Kroatien) und unterrichtete Elementar- und höhere Mathematik. Köppner galt als hervorragender Lehrer, er war ab 1896 Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Meteorologie und Erdmagnetismus und der Société astronomique de France in Paris. Karl Köppner verstarb am 08.09.1933 in St.Veit (N.Ö.).
Kopetz, Martin Adolph, Dr. phil., Dr. jur. ,
geboren am 17.09.1764 in Kuttenplan, besuchte das Gymnasium in Tepl und studierte anschließend Rechtswissenschaft und Philosophie in Prag. 1784 erfolgte die Promotion zum Dr. phil., 1794 zum Dr. jur. Nach einem Aufenthalt in Wien kehrte er nach Prag zurück und arbeitet einige Zeit in einer Anwaltskanzlei. Nebenbei war er bereits als Aushilfslehrer in den Fächern Politik und allgemeines Staats-, Völker- und Kriminalrecht tätig. Ab 1797 war er Professor dieser Fächer und von 1824-1825 Rektor der Universität in Prag. Martin Kopetz verfasste viele Werke, die sich mit dem Völkerrecht befassen. Er starb unerwartet am 05.08.1832 in Prag im Alter von 58 Jahren.
Kopetz, Wenzel Gustav, Ritter von,
wurde am 15.01.1782 in Kuttenplan geboren und war ein jüngerer Bruder von Martin Adolph. Schon früh erkannte man die ungewöhnliche Intelligenz des Jungen und er wurde als Privatschüler des Egerer Gymnasiums im elterlichen Haus unterrichtet. Vor allem Geographie und Geschichte hatten es ihm angetan. Mit Freuden las er die Tageszeitung und musste den Lehrern dann auf einer Landkarte die Orte und Handlungen aus den einzelnen Zeitungsartikeln erläutern. Wenzel Kopetz beendete die oberen Gymnasialklassen in Prag, wo er auch Rechtswissenschaft studierte. In Wien studierte er weiter und war Hauslehrer bei Professor Watteroth. 1806 promovierte Kopetz und wurde 1808 zum Professor der politischen Wissenschaften an der Universität in Prag ernannt. Mehrere Angebote in den Staatsdienst zu treten, hat Wenzel Kopetz immer abgelehnt, er zog das Lehramt und die Wissenschaft vor. 1833 erfolgte die Erhebung in den Adelsstand, und er wurde Ehrenbürger der Stadt Prag sowie Ehrendoktor der Universität Wien. Kopetz schrieb mehrere juristische Fachbücher, darunter „Österreichische politische Gesetzeskunde“. Wenzel Ritter von Kopetz starb am 31.01.1857 auf seinem Gut Sukohrad (bei Auscha).
Koppmann, Johannes Adolph Dr.,
wurde am 14.07.1781 in Kuttenplan geboren. Er trat ins Stift Tepl ein und wurde 1807 zum Priester geweiht. 1808 war Professor an der Theologischen Hauslehranstalt und studierte ab 1811 in Wien orientalische Sprachen. 1813 wurde er Professor für Hermeneutik (das Verstehen von Texten) an der Universität Prag, 1818 Dekan der Theologischen Fakultät in Wien und 1825 Professor des neutestamentlichen Studiums in Wien. Am 13.03.1828 wurde er zum Abt des Stiftes Tepl gewählt. Als Nachfolger Reitenbergers förderte er den Ausbau des Kurortes Marienbad. Koppmann starb am 23.11.1835 in Krukanitz.
Koptisch, Franz, Dr. jur.,
erblickte am 26.07.1910 in Plan das Licht der Welt. Nach der Matura am Staatsrealgymnasium in Plan im Jahr 1928 studierte er Jura an der Deutschen Universität in Prag. 1934 erhielt er die Promotion, danach arbeitete er in der Verwaltung beim Landratsamt in Plan. Anschließend war er in Schwerin tätig und bis 1940 beim Landratsamt Tirschenreuth. Nach der Vertreibung arbeitete er als Wald- und Sägewerksarbeiter in Tirschenreuth, bevor er 1947 beim Landratsamt Uffenheim eine neue Anstellung fand. Dort war er auch 1 Jahr lang kommissarischer Landrat. Ab 1950 war er in Würzburg tätig, zunächst am Landratsamt und nebenamtlich als Justitiar bei der Stiftung Juliusspital. 1954 wurde Dr. Franz Koptisch als Justitiar im Oberpflegeamt beschäftigt und 1958 zum Oberpflegeamtsdirektor bestellt. Die Stiftung Juliusspital in Würzburg war damals eine der größten Wohltätigkeitsstiftungen Deutschlands mit über 800 Mitarbeitern. Franz Koptisch war aber auch beim Heimatkreis Plan-Weseritz nicht untätig. Als juristischer Beirat stand er für rechtliche Fragen zur Verfügung, bis 1989 war er zudem Stadtbetreuer seiner Heimatstadt Plan. Im Jahr 1983 war er einer der Paten, die eine größere Spende für die großen Kirchenfenster in der St.-Anna-Kirche in Mähring übernommen haben. Dr. Franz Koptisch verstarb am 24.08.1991.
Korn, Ernst,
wurde am 13. Oktober 1927 in Neumarkt geboren. Dort besuchte er die Volksschule, anschließend die Bürgerschule in Weseritz. Die Ausbildung an der Lehrerbildungsanstalt in Mies konnte nicht beendet werden, denn am 13. Oktober 1944 wurde Ernst Korn zum Reichsarbeitsdienst nach Laxenburg/Wien eingezogen. Ab Januar 1945 war er als Kriegsoffiziersbewerber bei der Luftwaffe. Nur 3 Monate wurde Ernst Korn als Melder in einem Sturmzug in Schlesien eingesetzt, am 9. Mai 1945 kam er an der Nordostgrenze Böhmens in tschechische Gefangenschaft. Es folgten Übergabe an die polnische Miliz und fast 4 Jahre Zwangsarbeit in mehreren Lagern in Polen. Schwerstarbeit, Hunger, Unterernährung – dies blieb nicht ohne gesundheitliche Schäden. Die Mutter von Ernst Korn verstarb Ende 1945, sein Vater wurde 1946 vertrieben. Erst Anfang 1949 wurde Ernst Korn aus der Gefangenschaft im Warschauer Ghetto entlassen und kam nach Pfronten, wo er seinen inzwischen wiederverheirateten Vater wiedersah.
Seinen Traum vom Lehramt hatte Ernst Korn nie aufgegeben, deshalb setzte er ab April 1949 seine Ausbildung an der Lehrerbildungsanstalt in Lauingen/Donau fort, wo er 1951 die erste Prüfung für das Lehramt an Volkschulen mit Auszeichnung abschloss. Nach beruflicher Tätigkeit an einer Volksschule im Allgäu und der Zweiten Prüfung wurde er 1955 zum Lehrer ernannt. Es folgten: Sonderstudium für das Lehramt an Mittelschulen in der Fächerverbindung Deutsch-Englisch, Nachholstudium von Latein, Russisch-Examen, Sonderstudium der französischen Sprach und Literatur an der Sorbonne in Paris, Zusatzexamen für das Lehramt an Mittelschulen in Französisch. 1962 wurde Ernst Korn zum Mittelschuloberlehrer ernannt, 1970 zum Studienrat, 1973 zum Oberstudienrat, 1976 zum Studiendirektor und 1987 zum Oberstudiendirektor. Dazwischen lagen Tätigkeiten als Vertreter des Direktors an der staatlichen Realschule in Gauting, Prüfer am Staatsinstitut für die Ausbildung der Lehrer an Realschulen in München, Hospitationslehrer für Englisch und Französisch an der Realschule in Gauting und Mitwirkung an der Neugestaltung des Englischlehrplanes für Realschulen. Ernst Korn wirkte auch als Dozent an der Volkshochschule in Lindau für Russisch und Französisch und war stellvertretender Leiter der VHS, er unterrichtete Englisch und Französisch am Institut der Englischen Fräuleins in Lindau, er gab Seminare für Englischlehrer an Volkschulen, er unterrichtete Russisch am Bodenseegymnasium in Lindau. Und so „nebenbei“ arbeitete er als Mitautor an der Neufassung mehrerer Schulbücher, reiste zu Studienzwecken in viele Länder der Erde. Schon früh engagierte sich Ernst Korn auch in der Vertriebenenarbeit, seit 1965 ist er Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Sudetendeutscher Lehrer und Erzieher e.V., deren Vorsitzender er von 1985–1999 war. Viele Jahre war Ernst Korn in der Redaktion unseres Heimatbriefes tätig. Ernst Korn verstanrb am 21.12.2022 in München
Kowarz, Ferdinand,
wurde am 23.02.1828 in Plan geboren. Nach seiner Gymnasialausbildung in Eger und Olmütz, studierte er an der Bergakademie in Schemnitz (Ungarn, heute Slowakei). Aus finanziellen Gründen musste er das Studium jedoch abrechen und begann 1859 eine Tätigkeit als Telegraphist in Asch. Nach verschiedenen Stellen in Wien und Losoncz wurde er 1870 nach Franzensbad versetzt. 1886 wechselte Kowarz zur Post, 1896 wurde er zum Ober-Postverwalter ernannt. 1901 trat Kowarz in den Ruhestand. Die ersten naturwissenschaftlichen Interessen des jungen Ferdinand galten der Geologie, aber aus seiner Jugendzeit sind auch eine Reihe farbig gemalter Bilder von Schmetterlingen erhalten geblieben. Schon früh hat er sich also der Entomologie (Insektenkunde) zugewandt. Seine dipterologischen Studien begannen jedoch erst im Jahre 1863, während seines dreijährigen Aufenthaltes in Wien. Hier war es der Altmeister Schiner, der ihn für die Dipterologie (Lehre von den Zweiflüglern) begeisterte. H. Loew gab ihm vielseitige Anregung auch zu Sammelreisen nach Südtirol, Südungarn, ins Banat und die angrenzenden Gebiete von Serbien und Rumänien. Kowarz's literarische Tätigkeit begann bereits im Jahre 1867. Nachstehend einige seiner Werke: 1869 - Beitrag zur Dipteren-Fauna Ungarns. Verh. z. b. G. Wien, 1874 - Die Dipterengattung Chrysotils Meig. Verh z. b. G. Wien., 1877 - Die Dipterengattung Medeterus Fisch. Verh. z. b. G. Wien. Entomologisch Zeitung: 1883 — 1887 - Beiträge zu einem Verzeichnis der Dipteren Böhmens, 1888 - Notizen zu den europäischen Arten der Dipterengattung. Kowarz verstarb am 22.09.1914 in Franzensbad. Im Nachruf in der Deutschen Entomologischen Zeitung steht: „ Kowarz's Verdienste um die Dipterologie bestehen meiner Ansicht nach darin, dass er unsere Kenntnisse bei einer Reihe von Gattungen und Arten wesentlich erweitert hat, teils durch Neubeschreibungen, teils durch systematische Studien. Er liebte es, uns Gattungen, namentlich aus der Familie der Dolichopodiden, in ihrem ganzen Umfange vorzuführen und beschenkte uns dabei mit einer Reihe von Bestimmungstabellen für Gattungen und Arten, die auch heute noch in ihrem derzeitigen Umfange als „klassische" bezeichnet werden müssen und sich mit Recht großer Beliebtheit erfreuen. In seinen Beschreibungen und Bestimmungstabellen hat er eine sehr wichtige Gruppe von Kennzeichen — die Chaetotaxie — ausgebaut und systematisch verwertet; es bezeichnet dies einen sehr wesentlichen Fortschritt in der beschreibenden Dipterologie selbst gegenüber der klassischen Arbeitsmethode eines Loew. So sind uns Kowarz's dipterologische Arbeiten stets ein liebes, häufig benutztes Vademecum gewesen. Auch ich selbst habe die ersten belehrenden Anregungen aus seinen Arbeiten und dem stets regen Briefwechsel mit ihm gewonnen, und obgleich ich ihn nur einmal flüchtig gesehen, war er mir doch ein lieber Freund geworden. Oldenberg-Berlin, der ihm persönlich näher gestanden, schreibt mir über ihn: „Seiner wissenschaftlichen Bedeutung entsprachen ebenso ausgezeichnete Charakter-Eigenschaften, vor allem eine außergewöhnliche Bescheidenheit und ein seltenes Maß von Herzensgüte. Alle, die das Glück hatten, den Verstorbenen länger zu kennen, haben dies erfahren."
Kroner, Julius,
geboren am 24.11.1824 in Plan. 24.03.1845 Profess im Zisterzienserkloster Hohenfurt im Böhmerwald, Priesterweihe am 01.08.1946. 1854 wurde er Prof. für Mathematik und Physik am Staatsrealgymnasium in Budweis und war von 1876-1884 dessen Direktor. Julius Kroner verstarb am 23.02.1892 in Oberhaid.
Krünes, Franz,
geboren am 25.11.1853 in Kuttenplan, war zunächst Lehrer für Mathematik und Geometrie in Prag und Wien, 1890 wurde er zum Bezirksschulinspektor für Aussig, 1893 für Eger und Asch berufen, 1899 war er Direktor der Lehrerbildungsanstalt in Reichenberg. 1902 wurde er als Landesschulinspektor nach Prag berufen. Er starb dort im 21.02.1912 und wurde 3 Tage später in Kuttenplan beigesetzt.