Plaschin
Der hochgelegene Ort
Plaschin (530 m), ca. 1,5 Kilometer südlich des Pfarrdorfes GIRSCH gelegen, zählte mit
Schloppamühle und der
Ringofenziegelei 240 Einwohner in 46 Häusern, die vorwiegend ihren Unterhalt in der Landwirtschaft fanden. Schule, Post und Kirche im nahen Girsch. Bahnstation: Weseritz. Gemarkungsfläche: 593 ha.
Die Vorgeschichte des Ortes ist noch unbekannt. 1183 wird in einer Schenkungsurkunde des Herzog Friedrichs von Böhmen an den Johanniterorden Gut und Dorf BLASCHIN genannt. 1440 wird ein Markolt von Blaschin genannt und 1483 geht das Dorf durch Kauf an die Schwanberger. 1651 nennt ein Urbar der Herrschaft Schwanberg das „DORFF PLASCHIN“ mit 79 Untertanen über 5 Jahre alt. 1635 nennt sich der Ort PLASCHIN; ab 1720 hat die Ortsbezeichnung PLASCHIN Gültigkeit.
1711 geht der Besitz an Maximilian Karl von Löwenstein, Herr auf Weseritz, über, in dessen Herrschaftsbereich Plaschin bis 1848 verbleibt. 1850 wird Plaschin eine eigenständige Gemeinde.
Plaschin, ein Runddorf, hatte schon sehr frühzeitig moderne Energieanlagen. Ortsvereine sorgten für den Erhalt Jahrhunderte alte Traditionen. Der Erste Weltkrieg forderte 10 Gefallene; im Zweiten Weltkrieg waren 16 Gefallene und Vermisste zu beklagen.
Das Kriegsende 1945 bracht das „Aus“ für die heimat- und bodenverbundenen Einwohner von Plaschin. Wie alle Deutschen wurden sie von Haus, Hof und Heimat vertrieben.
Edwin Kapitz
Benutzte Quellen:
- Heimatkreis Plan-Weseritz e.V.: „Über Grenzen hinweg“, Selbstverlag, Geisenfeld 1964, Seite 644-646.
- Prof. Dr. F. Lerch: „Unsere Heimat“, Selbstverlag o. J., Weseritz, Seite 164 und 165.
- Prof. Ernst Pohl: „Ortslexikon Sudetenland“, Helmut Preußler Verlag, Nürnberg 1987, Seite 31, ISBN: 3-925362-47-9.
- Baxa/Novotna/Prasil: „Weseritz und Umgebung auf alten Ansichtskarten“, Verlag Ing. Vaclaw Baxa, Hostivice 2006, Seite 29, ISBN: 80-86914-03-8.
- Ralf Heimrath: „Hinter Berg und Eiche“, Dr. Bernd Wißner, Augsburg 1994, Seite 17, ISBN: 3-928898-46-9.
- Josef Hacker: „Die Ortsnamen des Bezirkes Plan“, Südostdeutsche Forschungen, Heft 1, München 1938, Seite 121-144.